Klettern in Istrien

Sportklettern zwischen Buzet und Rovinj.

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Der Text wurde geschrieben von Martin Pühringer und Felix Autor.

Der Herbst ist wieder wahrhaftig golden. In Salzburg ist gerade die beste Kletterzeit. Trotzdem ist es immer wieder reizvoll, das Jahr noch mit ein paar schönen Klettertagen im Süden zu versüßen. Eine Reise in andere Länder bringt nämlich stets diesen besonderen „Urlaubs-Effekt“ mit sich.

Da wir schon länger einen Klettertrip nach Istrien in unser Programm aufnehmen möchten, machten sich Martin und Felix an die Arbeit, ein paar Tage durch das kroatische Hinterland zu streifen und Ideen für abwechslungsreiche Tage zu sammeln. Nicht nur die Felsen, sondern auch Kulinarik und der Besuch kleiner Städtchen standen auf dem Tagesplan.

 

Auf geht’s zu Sonne und Meer, Sinter und Leisten, Wein und Trüffel.

 

Nach knapp vier Stunden Autofahrt ab Salzburg, entweder durch Friaul oder die Karawanken, erblickt man schon das Sinnbild aller Sehnsüchte: das Meer.

 

Auch um diese Jahreszeit lohnt ein Sprung ins kühle Nass. © Martin Pühringer

 

Wer bereits schwitzige Finger hat, kann gleich mal nach Osp oder Crni Kal abbiegen. Sucht man jedoch ein schönes Städtchen im Hinterland, fährt man am besten weiter und hält die Augen offen nach Hügeln. Dort tummeln sich diese üblicherweise.

Über der Grenze entzückt gleich mal das malerische Buzet die Herzen. Auf diesem Hügel laden die alten Mauern zum Verweilen und Kaffeetrinken ein.

 

Das kleine Städtchen Buzet. © Felix Autor

 

Schattige Felsen gibt’s auch gleich um die Ecke, z.B. im Buzetski Canyon. Zur Genüge gibt es in Istrien allerdings Kletterfelsen zum Schwingen in der Sonne. Auch im Buzetski Canyon, aber viel mehr in der Umgebung  des kleinen Dörfchens Roc, z.B.: im Sunset Sektor Ciritez oder im schönsten und beliebtesten Klettergebiet der Gegend, in Kompanj. Apropos Roc, ein großes historisches Highlight für Künstler und Buchdruckinteressierte!

 

Traumhafte Stimmung beim Sonnenuntergangsklettern in Kompanj. © Felix Autor

 

Die kleinen Dörfer ringsherum geben ein schmackhaftes Topping auf die Landschaft und geben der Gegend einen verträumten Charme. Wer auf Trüffel steht, dem sei das majestätisch gelegene Motovun empfohlen. Man kann sich beim Weg hinauf durch unzählige Trüffelshops verköstigen lassen und verstehen, wieso Trüffel so unfassbar teuer sind. Schon lecker, aber ganz ehrlich: Wir bleiben bei Nudeln mit Gemüse 😉

 

Ein Trüffelshop nach dem Anderen pflastert den Weg hinauf zum Stadtplatz von Motovun. © Martin Pühringer

 

Das landschaftlich malerische Klettergebiet Itarski Toplice ist übrigens (leider) mittlerweile nahezu komplett gesperrt. Naturschutz muss respektiert werden. Wir sagen „Halleluja“, als wir nach steilem Aufstieg dennoch diese spektakuläre Höhle finden. (Halleluja Cave ist neben Frat ein Sektor, der nicht gesperrt ist).

 

Die Halleluja Caves im Klettergebiet Itarski Toplice. © Martin Pühringer

Einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände bei unserer Kletterreise. © Martin Pühringer

 

Unser opulentes Frühstück im Sonnenaufgang über den Wellen des Nebelmeers bleibt in guter Erinnerung. Auch die Kletterei. Die 8c+ durch das Dach war einfach unmöglich, so kraxelten wir lieber diese witzige Strickleiter hinauf.

Einfach herrlich. Es sind genau diese sonderlichen Abweichungen von Normalität, die solche Tage unvergessen machen. Und es ist erst morgens halb 10 Uhr in Kroatien.

 

Wir lieben diese stabil soliden Klettertage in feiner Gesellschaft mit immer wiederkehrender Ritualität:

Schlafen, Frühstücken, Klettern, Kaffeetrinken, Klettern, Abendessen, Philosophieren, Schlafen…

 

 

Aber Muskeln werden müde, die Haut dünn. So laden auch Kletterreisen ein zum Gegenden bestaunen, zum kulturelle Perspektiven erweitern beim Statuen bewundern, zum Inschriften lesen oder zum Einheimische in Gespräche verwickeln.

 

Und manchmal kommt da auch die Lust auf ein sündhaft teures Craft-Beer und auf eine Trüffelpizza.

 

Das kulinarische Highlight auf unserer Reise: Trüffelpizza. © Martin Pühringer

 

Die kurzen Tage vergehen auf jeden Fall schneller als der Wind, gerade dann, wenn die Neugier nur so vor sich hin strotzt. Beim Schreiben denken wir zurück ans entschleunigte schlendern durch Pazin, mit seinen imposanten Kastellen und Grotten, Schluchten und Wasserfällen. Oder an den Charme der  zauberhaften Städtchen am Meer wie Rovinj oder Porec. Wer die Augen offen hat nach Felsen, der wird welche finden.

 

 

Enden möchten wir mit einem Sprung ins erfrischende Meer im kitschigen Licht der untergehenden Sonne. © Martin Pühringer

 

 

Wir sind dankbar für jeden Moment, der uns in die Welt hinaus bringt, uns neue Einblicke gewährt und im Ausblick träumen lässt.

Noch vielmehr dankbarer sind wir aber für dieses große Privileg, diese Momente erleben und  genießen zu können. Danke. 

 

Wenn du mal mit einem Kletterguide von Freiluftleben zum Klettern in den Süden möchtest, kontaktiere uns gerne. Wir bieten nicht nur eine kompetente Kletterbetreuung, sondern werden auch versuchen, dass unser gemeinsame Zeit fantastisch wird.

 

Auf geht’s zum Klettern nach…